„Es gibt nichts Gutes, ausser man tut es.“ – Erich Kästner
Vor Pensionsantritt 1986 erkrankte Felicitas Zehetners Mann, Dr. Hans Zehetner, Dermatologe in Linz, an vaskulärer Demenz. Nach dem Tod ihres Mannes 1996 nahm sie seinen Wunsch, „anderen zu helfen, die keine Hilfe haben“, als sein Vermächtnis an. Sie startete mit einer Selbsthilfegruppe und holte sich viele unterschiedliche Informationen und Tipps auch aus dem Ausland, weil es Beratungs- und Betreuungsangebote in Österreich schlichtweg noch nicht gab. Mit der Namensgründung des Vereins am 14. Februar 1997 als MAS Morbus Alzheimer Syndrom (benannt nach der Krankheit) – heute MAS Alzheimerhilfe – begann der Prozess der Bewusstseinsbildung für diese Krankheit in unserer Gesellschaft.
Um mehr Wissen zu erlangen, nahm Felicitas Zehetner an verschiedene Ausbildungen teil. So lernte sie auch neue Zugänge und Methoden aus dem Ausland kennen. Ein revolutionäres Gedankengut aus England und die verschiedenen Ansätze in Europa, Menschen mit Demenz/Alzheimer und deren Familien zu helfen, bestärkten Frau Zehetner, in Österreich Entlastungsprogramme für betroffene Familien zu entwickeln. Gestartet ist sie mit der ersten in Österreich privat geführten „Therapie Tagesstätte“, nur für Menschen mit Demenz/Alzheimer konzipiert, in Bad Ischl. Die Nachfrage war überwältigend. Dazu kam Edith Span, und es begann die Pionierarbeit der MAS Alzheimerhilfe, Beratungs- und praktische Entlastungsangebote aufzubauen. Bald darauf konnten sie einen vierzehntägigen Therapie- und Förderungsaufenthalt für Paare starten.
Seit über 25 Jahren ist die gebürtige Linzerin und akademische Gerontologin eine Schrittmacherin, Vorkämpferin, Wegbereiterin, Bahnbrecherin für die Belange von Menschen mit Demenz und deren Angehörigen. Ihre Einstellung „Wer alleine arbeitet, addiert, wer zusammenarbeitet, multipliziert“ hat die MAS zu dem gemacht, was sie heute ist: eine Organisation als Arbeitgeber in der Region für etwa 70 Menschen. Heute ist Felicitas Zehetner, Obfrau und Gründerin der MAS Alzheimerhilfe, aber noch immer aktiv unterwegs – und wenn es gilt, Innovationen für die Zukunft zu entwerfen, dann ist sie immer noch mittendrin und nicht nur dabei.
Für ihre Leistungen und ihr Wirken für den inzwischen auch international anerkannten Verein wurde die Obfrau 2014 mit dem Goldenen Ehrenzeichen des Landes Oberösterreich gewürdigt.