Neuer Lancet-Report – 14 Demenz-Risikofaktoren
Im letzten Kommissions-Bericht (Lancet Report) 2020 wurden 12 beeinflussbare Risikofaktoren für Demenz genannt: geringe Bildung, traumatische Hirnverletzungen, körperliche Inaktivität, Rauchen, übermäßiger Alkoholkonsum, Bluthochdruck, Adipositas, Diabetes, Hörminderung, Depression, soziale Isolation und Luftverschmutzung.
Nun liegt der aktuelle Lancet-Report 2024 vor und es sind zwei weitere Risikofaktoren hinzugekommen: Seeschwäche und erhöhter Cholesterinspiegel. Insgesamt werden somit 14 Risikofaktoren für Demenz unterschieden, deren positive Beeinflussung bzw. theoretische Eliminierung dazu führen würde, dass bis zu 45 % aller Demenzerkrankungen verzögert oder verhindert werden.
Auszug der Stellungnahme von Prof. Dr. Stefanie G. Riedel-Heller, Direktorin des Instituts für Sozialmedizin, Arbeitsmedizin und Public Health, Universitätsklinikum Leipzig, zum Lancet Report 2024:
„Diese Zahlen (Anmerkung: 14 Risikofaktoren können 45 % aller Demenzerkrankungen verzögern oder verhindern) beziehen sich auf eine vollständige Eliminierung dieser Risikofaktoren. Eine vollständige Eliminierung der Risikofaktoren wäre wünschenswert, ist aber wenig realistisch. Doch auch schon eine Reduktion der Risikofaktoren auf Bevölkerungsebene im realistischen Ausmaß hätte große Wirkung!“
„Der entscheidende Punkt ist die Botschaft dieser Modellrechnungen: Demenzprävention ist möglich!“
„Das Wissen zu den modifizierten Risikofaktoren wächst ständig, wir werden noch weitere modifizierbare Risikofaktoren identifizieren und im nächsten Kommissionsreport werden neue hinzukommen. Einige Kandidaten, wie zum Beispiel Schlafmangel, werden schon im Paper diskutiert.“
Quellen: Dementia prevention, intervention, and care 2024 (thelancet.com) und Prävention von 14 Risikofaktoren könnte Demenzfälle verhindern | Science Media Center Germany