INTELLIGENTE TECHNOLOGIEN FÜR ÄLTERE MENSCHEN
Co-Train, Dayguide und Freewalker sind Projekt des Active and Assisted Living Programms (AAL – das Programm): Intelligente Technologien für ältere Menschen
Im Fokus des europäischen AAL-Programms steht die Entwicklung von Produkten und Dienstleistungen auf der Basis von Informations- und Kommunikationstechnologien.
1. CO-TRAIN
Kurzbeschreibung
Erklärung: Coaching system for functional exercise training of frail people with dementia = CO-TRAIN
CO-TRAIN = ein Betreuungssystem für funktionales Training körperlich geschwächter Personen mit Demenz
Ziel: In diesem internationale Projekt soll in Zusammenarbeit mit Kooperationspartnern aus den Niederlanden und der Schweiz ein ICT-basiertes Trainings- und Betreuungssystem entwickelt werden.
Link: CO-TRAIN (ffg.at)
Projektziel
Der Fokus von CO-TRAIN liegt auf der Förderung der Alltagskompetenz von Personen mit Gedächtnisschwierigkeiten und beginnender Demenz. Durch körperliche Trainingsmethoden soll Symptomen der Gebrechlichkeit im Alter vorgebeugt werden.
CO-TRAIN soll ebenfalls präventiv gesundheitlichen Problemen wie Depression, Angst oder Sturzgefährdung vorbeugen.
Projektleitung
AIT Austrian Institute of Technology GmbH
Projektleitung MAS Alzheimerhilfe: Univ.-Prof.in Dr.in Stefanie Auer
Projektlaufzeit
März 2017 – November 2019
Projektpartner
Das CO-TRAIN Projekt Konsortium besteht aus: AIT Austrian Institute of Technology GmbH, Österreich CareCenter Software GmbH, Österreich CREAGY AG, Schweiz Movisie, Niederlande terzStiftung, Schweiz De Wever, Niederlande MAS Alzheimerhilfe, Österreich Synappz Mobile Health, Niederlande Kepler Universitätsklinikum GmbH, Österreich
Projektinhalt
CO-TRAIN schafft ein neuartiges System für physiotherapeutisches Bewegungstraining älterer Personen mit Demenz und leichter körperlicher Schwäche (Frailty). Das System verwendet die Bewegungssensoren eines am Körper getragenen Smartphones und bietet sowohl on-line Feedback zur Bewegungsausführung als auch Web-basiertes Coaching. Das individuell gestaltete Trainingsprogramm soll sowohl im eigenen Wohnumfeld als auch im Freien ausgeübt werden.
CO-TRAIN ermöglicht auch denjenigen Menschen eine Teilnahme, die selbständig ohne Anbindung an eine Betreuungsorganisation oder regelmäßige Trainingstherapie beziehungsweise örtlich isoliert leben. Die soziale Inklusion in virtuellen Trainingsgruppen schafft soziale Netzwerke und steigert die Motivation. Die Pflegepersonen werden durch verbesserte Mobilität der Klienten entlastet.
Feedback aus den Felduntersuchungen:
„Ich war wirklich überrascht über die positiven Ergebnisse, nachdem ich die Übungen regelmäßig gemacht hatte – wenn man bedenkt, wie einfach die Übungen sind. Am besten gefielen mir die Tai-Chi-Übungen, sodass ich gerne noch mehr von diesen Übungen hätte.“ – Teilnehmer des Feldtests, 65 Jahre
„CO-TRAIN hilft mir, meine Faulheit zu überwinden, und es gibt meinem Tag eine gewisse Struktur. Das ist gut!“ – Teilnehmerin des Feldtests, 75 Jahre
2. FreeWalker
Kurzbeschreibung
FreeWalker ermutigt PatientInnen/KlientInnen zur Selbständigkeit. Durch das digitale Tool sollen Menschen mit kognitiver Beeinträchtigung dazu befähigt werden, sich weiterhin allein und sicher im Freien bewegen zu können bzw. sich überhaupt wieder nach draußen zu wagen.
FreeWalker wurde mit über 150 Personen in Österreich, den Niederlanden und der Schweiz getestet.
Projektziel
Aufgrund kognitiver Beeinträchtigungen verlieren Menschen oft die Orientierung und bringen sich in Gefahr. Das internationale Forschungsprojekt FreeWalker arbeitet aktuell gemeinsam mit Menschen mit Demenz an einer technischen Lösung, damit ältere Personen sich außerhalb ihrer Unterkunft freier und sicherer bewegen können.
Projektleitung
AIT Austrian Institute of Technology GmbH (Konsortialführer)
Projektleitung MAS Alzheimerhilfe: Mag.(FH) Mag. Roland Sperling
Projektlaufzeit
April 2019 – Juni 2021
Projektpartner
Projektinhalt
Aufgrund kognitiver Beeinträchtigungen verlieren Menschen oft die Orientierung und bringen sich in Gefahr. Das internationale Forschungsprojekt FreeWalker arbeitet aktuell gemeinsam mit Menschen mit Demenz an einer technischen Lösung, damit ältere Personen sich außerhalb ihrer Unterkunft freier und sicherer bewegen können.
FreeWalker hat mehrere bewährte Komponenten der AAL-Hilfsgeräte und -Technologien integriert und versucht, eine flexible und vielseitige Lösung zur Führung und Überwachung von älteren Menschen oder Personen mit kognitiven Beeinträchtigungen im Außenbereich zu realisieren. Ein Schwerpunkt lag auf der Unterstützung von Pflegekräften und Betreuungspersonen durch die Bereitstellung von Notfallinformationen, um desorientierte Personen sicher zu leiten. Die Hauptzielgruppen von FreeWalker waren Personen mit kognitiver Beeinträchtigung, die zu Hause oder in einer Pflegeeinrichtung leben, sowie deren Angehörige/BetreuerInnen. Ziel war es, Menschen mit kognitiver Beeinträchtigung zu ermutigen, aktiv und körperlich gesund zu bleiben, indem die Angst vor dem Ausgehen reduziert wird.
Das FreeWalker-System verwendete GPS-Lokalisierung und berücksichtigte die Informationen des Tagesablaufs und die Gewohnheiten einer Person, um zu verstehen, wohin die Person geht. Gab es Anzeichen für Verlorengehen oder Orientierungslosigkeit, wurden verschiedene Gegenmaßnahmen und Unterstützungsmaßnahmen eingeleitet. FreeWalker integrierte marktreife Komponenten von MOPAS (Lokalisierung), HappyWalker (Navigation) und CareCenter Software (Notfalldatenbank).
Sensor-Fusionskompetenz von AIT
Die AIT-Experten arbeiteten an einem flexiblen Regelalgorithmus, der aus GPS-Lokalisierungsdaten und Tagesroutinen Gehgewohnheiten erlernen kann: Die Software generiert „sichere Routen“, die es älteren Menschen ermöglichen, selbständig und sicher Termine außerhalb ihres gewohnten Wohnbereichs zu erreichen und Gegenmaßnahmen einzuleiten, falls die Person den sicheren Weg verlässt oder verlorengeht.
FreeWalker wurde durch das AAL Joint Programme und die folgenden nationalen Behörden und F&E-Programme in Österreich, der Schweiz und den Niederlanden co-finanziert.
3. DayGuide – Intelligente Orientierungshilfe im Alltag
Kurzbeschreibung
Zur Erleichterung des Alltags für Menschen mit kognitiven Einschränkungen wurde eine soziale Plattform entwickelt und in klinischen Studien getestet. Beteiligte Länder: Belgien, Niederlande, Österreich, Schweiz.
Projektziel
In dem Projekt DayGuide galt es, technische Hilfsmittel zu entwickeln, die Menschen mit Demenz den Alltag erleichtern.
Projektleitung
AIT Austrian Institute of Technology GmbH (Konsortialführer)
Projektleitung MAS Alzheimerhilfe: Univ.-Prof.in Dr.in Stefanie Auer
Projektlaufzeit
April 2016 – März 2019
Projektpartner
Projektinhalt
Das europäische Active and Assisted Living (AAL-)Projekt DayGuide unterstützt ältere Personen mit speziellen Bedürfnissen in verschiedenen Bereichen, die für ein unabhängiges Leben daheim, für die Anregung körperlicher Aktivitäten und für eine aktive Teilnahme am gesellschaftlichen Leben notwendig sind.
DayGuide bietet eine einzigartige Kombination von menschlicher Interaktion und Vernetzung auf Basis einer sozialen Plattform mit intelligenter Interpretation von Lokalisierungsdaten aus dem eigenen Zuhause. Die automatische Interpretation dieser Daten und die Kombination mit professionellem Know-how in der Pflege auf einer geschlossenen sozialen Plattform ermöglicht eine völlig neue Unterstützungslösung und die Bildung eines informellen Pflegenetzwerks.
Meilensteine
2016
Erhebung der Bedürfnisse von Menschen mit SCI, MCI und beginnender Demenz
2017
Entwicklung von DayGuide als Prototyp
2018 Erprobung von DayGuide durch Personen mit MCI und beginnender Demenz mit Unterstützung der MAS Alzheimerhilfe
Ergebnis
DayGuide war nützlich für kognitiv leicht beeinträchtigte KlientInnen, jüngere Betreuungspersonen und höhere Betreuungsbelastung. Die täglichen Aktivitäten älterer Personen in der Frühphase von leichten kognitiven Einschränkungen oder Demenz werden strukturiert, und es werden wesentliche Erleichterungen geschaffen, da sich DayGuide an den spezifischen Bedürfnissen jeder Person orientiert.
DayGuide soll mithelfen, dass sich die Lebensqualität der EndanwenderInnen in zweierlei Hinsicht verbessern wird: Zum einen werden die täglichen Aktivitäten älterer Personen in der Frühphase von leichten kognitiven Einschränkungen oder Demenz strukturiert, und es werden wesentliche Erleichterungen geschaffen, da sich DayGuide an den spezifischen Bedürfnissen jeder Person orientiert. Zum anderen beeinflusst dies auch die Lebensqualität der Pflegepersonen. Die Vermeidung von Belastungen und Stress der Pflegepersonen vermindert die Notwendigkeit medikamentöser Behandlungen dieser Gruppe und verhindert Folgeerkrankungen.