Hier die wichtigsten Tipps von Karin Laschalt (Leiterin der Demenzservicestellen der MAS Alzheimerhilfe), wie Angehörige am besten auf die veränderte Situation reagieren:

Information: Je mehr Angehörige über die Krankheit wissen, umso besser können sie auf Defizite reagieren. Typische Verhaltensweisen können neben Vergesslichkeit auch Beschuldigungen, Aggressionen, Depressionen, Sprachfindungsstörungen und vieles mehr sein. Wichtig zu wissen ist, dass es gute und schlechte Tage gibt.

Ruhe und Gelassenheit: Demenzpatienten brauchen mehr Zeit. Wichtig sind Struktur und Routine.

Sich hineinversetzen: Dann sind Verhaltensweisen leichter zu verstehen. Die MAS Alzheimerhilfe bietet Trainings an, bei denen Angehörige ausprobieren, wie sich Demenz anfühlen kann. Die logische Konsequenz: Man erkennt, dass es nicht sinnvoll ist, Druck auszuüben – weil der Betroffene in dem Moment nicht anders reagieren kann. Aggression ist zum Beispiel fast immer Ausdruck von Verzweiflung.

Hilfe suchen und annehmen: Zuerst kann das Umfeld unterstützen, im fortgeschrittenen Stadium brauchen die Familien fast immer professionelle Hilfe.

Respekt: Auch wenn Menschen mit Demenz im Spätstadium so viel Pflege und Betreuung brauchen wie Kleinkinder, ist es immer wichtig, die Würde zu bewahren. Denn es handelt sich schließlich um erwachsene Menschen. Man sollte auch nicht in der Gegenwart von Patienten in der dritten Person über sie reden. Noch gibt es keine Therapie Der Verlauf von Demenzerkrankungen lässt sich mit viel Training und Medikamenten zwar verlangsamen; doch trotz intensiver Forschungstätigkeit gibt es bis jetzt keine Therapie, die den Prozess umkehrt oder die Krankheit heilt. Zu Demenz können viele verschiedene Krankheiten führen, die bekannteste ist Alzheimer. Eine frühe Diagnose hilft, rechtzeitig die richtigen Schritte einzuleiten.

„Typische Verhaltensweisen bei Demenz können neben Vergesslichkeit auch Beschuldigungen, Aggressionen, Depressionen und Sprachfindungsstörungen sein.“ Karin Laschalt, Leiterin der Demenzservicestellen der MAS Alzheimerhilfe. (Basierend auf Artikel OÖN 26.08.2021, siehe auch im Bereich Presseinformation)